Vom 19. bis 21. Juni feierte der Jugendförderverein Dietkirchen/Offheim die 25jährige Verbindung zwischen dem TuS Dietkirchen und dem SC Offheim im Juniorenfußballbereich

Fr., 26. Juni 2015 17:33 Uhr- Alle, Juniorenfußball Aktuell


Für alle Jugendmannschaften waren aus diesem Anlass Begegnungen mit Gastmannschaften ausgemacht. Die Ergebnisse:

 

Freitag:
JFV D 2-Junioren : Sportfreunde Eisbachtal D2  0 : 3
JFV D 1-Junioren : SG Selters/Erbach   3 : 5

Samstag:
JFV C 2-Junioren : SG Birlenbach/Gückingen  4 : 0
JFV C 1-Junioren :  JSG Beselich  10: 0

Sonntag:
JFV B 2-Junioren : SG Orlen  4 : 1
JFV B1-Junioren : FSG Pohlheim  2 : 2
JFV A-Junioren  : TSG Wieseck  2 : 4

Darüber hinaus waren am Samstagabend Sponsoren, Presse, Vertreter aus der Politik und viele weitere Gäste eingeladen, die den JFV auf seinem Weg seit 1989 begleitet haben.

 

Gerhard Edel gab einen kurzen Abriss über diese zurückliegende Zeit.

 

Alles fing damals ganz unspektakulär an. Er war für die Jugendabteilung des TuS Dietkirchen verantwortlich. In einem Teil der Juniorenmannschaften herrschte Spielermangel. Also was tun? Denn den Fußballsport wollte der Verein doch allen Jugendlichen ermöglichen.

 

Kurzentschlossen fuhr Gerhard, von drei Spielern begleitet, nach Offheim zum dortigen Jugendtraining, das von Helmut Neithöfer dem Jugendleiter des SC Offheim durchgeführt wurde. Sein Vorschlag bzw. seine Bitte: könne man nicht die Jugendlichen aus Dietkirchen und Offheim gemeinsam in einer Spielgemeinschaft einsetzen. Helmut sagte „ja“, und damit war der Grundstein für die nunmehr  25-jährige Erfolgsgeschichte in der Jugendarbeit gelegt.

 

In dieser Periode waren von Offheimer Seite viele Jugendleiter zwischen Helmut Neithöfer am Anfang und Thomas Schmitt heute als Verantwortliche des gemeinsamen Jugendspielbetriebes tätig. Für den TuS Dietkirchen waren in der zurückliegenden Zeit vier in dessen Leitungsduo mitverantwortlich, nämlich Gerhard Edel, Mathias Ettingshausen, Mario Heep und heute Bernhard Jeuck.

 

Der sportliche Erfolg war von Anfang Begleiter der Spielgemeinschaft. Dietkirchen stand aber mit seinem Spielermangel auch nicht alleine da. Deshalb traten in Folge der TuS Dehrn und Ahlbach dem Bündnis bei. 1992 wurde die Spielgemeinschaft ADDO Leben gegründet. Aber offenbar war mit den vier teilnehmenden Vereinen eine „kritische Masse“ überschritten. Organisatorische Abstimmungsschwierigkeiten brachten die Auflösung von ADDO nach nur vier Jahren mit sich. Die jähliche erfolgreiche sportliche Qualifikation für die Bezirkswettbewerbe und schöne Reisen mit den Kindern und Jugendlichen reichten als „Kit“ nicht aus. Ahlbach und Dehrn gingen wieder eigene Wege.

 

Die Jugendspielgemeinschaft Dietkirchen/Offheim wurde zu einem Erfolgsmodell in der Region an dem sich erfreulicherweise (Konkurrenz belebt ja bekanntlich das „Geschäft“) etliche Vereine versuchten und womit einige ebenfalls gute Entwicklungen und Erfolge verbuchten. So konnten die Jungs unter Alberto Granja – wenn auch als bislang Einzige – 2011 sogar den Regionalpokal hierher holen.

 

Zwischenzeit war der Jugendförderverein Dietkirchen/Offheim (JFV) 2009 gegründet worden, quasi als Zwangsmaßnahme, nachdem der Hessische Fußballverband der Spielgemeinschaft die Spielberechtigung überraschend entzogen hatte. Viel Arbeit und Kreativität war bei den Jugendleitern der damaligen Zeit gefordert, um die zukunftsweisen Form des Jugendfördervereins aus der Wiege zu haben, dessen Jubiläum in der Zusammenarbeit in 2015 gefeiert wird.

 

Wohl kein anderer Verein der Region hat konstant über die Zeit so viele Altersgruppen Jahr für Jahr immer wieder in der Gruppenliga antreten lassen können. Aber früh wurde auch erkannt, dass Fußball nicht Alles ist. Auslandsfahrten, Lehrgänge in der Fußballschule und zahlreiche Aktivitäten mit den Kindern auch außerhalb des Sportplatzes haben gefordert, gefördert und die so wichtigen Gefühle für Gemeinschaft und Verantwortung wurden vorangebracht.

 

So hob Gerhard Edel am Ende seines Vortrages hervor, dass man die Vereine eigentlich als die größte Sozialarbeitsinstitution im Kreis ansehen kann – nicht immer in dem Umfang gewürdigt, wie es für ihr Engagement und ihr Ziele wünschenswert wäre.

 

So ist der JFV bislang, und so soll es auch in Zukunft für beide Stammvereine bleiben, das Fundament für die Herrenmannschaften. Die weichen Faktoren wie Zusammenhalt, Verbindlichkeit und Konstanz sollen weiterhin die Basis des Erfolges bleiben. „Investitionen“ in die Jugend und nicht in fertige Spieler.

Erfreulicherweise waren der Einladung des JFV auch der Bürgermeister der Stadt Limburg, Martin Richard, und der Sportkreisvorsitzende Hermann Klaus gefolgt.

 

Martin Richard hob in seiner Rede die Weitsicht der Verantwortlichen hervor, als sie vor 25 Jahren die Spielgemeinschaft gründeten. Der demographische Wandel in der Gesellschaft mit einer abnehmenden Zahl junger Menschen, heute allgegenwärtig aber damals noch wenig erkennbar, wurde früh erkannt, und es wurde im Rahmen der Möglichkeiten der Vereine konsequent gegengesteuert. Dass man gemeinsam stark wurde und blieb, der Erfolg zum Selbstläufer wurde, dieses alles die Kinder und Jugendlichen begeistert, motiviert, freiwillig bindet und „bei der Stange“ hält, hat früh verhindert, dass es Nachwuchssorgen gab. Gemeinsames Erleben mit und  im Erfolg macht stolz.

 

Nur: ohne Menschen, die in dem Zusammenhang Verantwortung übernehmen, geht’s nicht. Dafür, zukünftig solche zu finden und weiterhin mit den Sportlern erfolgreich zu wirken, wünschte er dieser Verbindung beider Vereine in der Jugendarbeit weiterhin alles Gute!

 

Hermann Klaus hob ebenfalls den Wert der Menschen hervor, die in solch einer Verbindung aktiv sind. Sei es dass sie lenken, mitarbeiten oder spielen. Der Wert des Umgangs miteinander, der Wert der richtigen, angemessenen und kooperativen Führung ist im sportlichen aber auch breiteren sozialen Bereich gar nicht hoch genug einzuschätzen. Hier sei Dietkirchen/Offheim sicher ein Musterbeispiel mit positiver Außenwirkung. Für diese „Arbeit an und mit den Menschen“ bedankte er sich ausdrücklich bei den Ehrenamtlichen. Der Jugendförderverein Dietkirchen/Offheim sei ein Modell, das den eher aufkommenden gesellschaftlichen Defiziten entgegenarbeite.
Herrmann Klaus strich aber auch die Unterstützung der Stadt Limburg für die Vereine heraus, die durchaus nicht selbstverständlich sei und für die er sich im Rahmen der Veranstaltung ausdrücklich bedankte.

 

Was folge, was noch eine ganze Weile angeregter Gedankenaustausch der anwesenden Gäste untereinander.
Vielleicht ein kleiner Wermutstropfen: die Verantwortlichen des JFV hätten sich schon gefreut, wenn einige mehr von den Eingeladene auch den Weg ins Vereinsheim des TuS Dietkirchen gefunden hätten.

 

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